Der Ursprung der heutigen VLI liegt in der Verbindungsstelle der Preußischen Hauptlandwirtschaftskammer für das niederrheinisch-westfälische Industriegebiet, die 1927 als gemeinsames Projekt von Industrie und Landwirtschaft in Essen gegründet wurde. Deren Hauptinitiatoren waren Tilo Freiherr von Wilmowsky, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Krupp AG, Dr. Ernst Brandes, Präsident der Hauptlandwirtschaftskammer und der Direktor der Landwirtschafts-kammer, Graf Baudissin.
Seinerzeit war die Hauptaufgabe noch sehr auf die praktischen Bedürfnisse der Menschen in Industrie und Landwirtschaft ausgerichtet; im Vordergrund stand die „Untersuchung und Beobachtung der Marktverhältnisse des Ruhrgebietes, um die landwirtschaftliche Produktion dem Marktbedarf anzupassen.“ Heute ist die VLI in erster Linie ein „runder Tisch“ zur Erörterung der wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Grundlagen für ein nachhaltig erfolgreiches Agribusiness.
Trotz der politischen Neutralität wurde auch die VLI in der Nazizeit verboten, konnte jedoch 1951 wieder gegründet werden. Neben Dr. Fritz Gummert, Vorsitzender der Ruhrgas AG, Hans-Helmut Kuhnke, dem damaligen Chef des Stahlunternehmens Klöckner & Co und Dr. Martin Sogemeier als Repräsentant des Steinkohlebergbaus, fand sich im Kreise der Initiatoren erneut Freiherr von Wilmowsky. Vor allem aber verdankt die VLI ihre Neugründung dem Engagement von Andreas Hermes, Reichslandwirtschafts- und Reichswirtschaftsminister a. D. und ehemaliger Präsident des Deutschen Bauernverbandes sowie des Raiffeisenverbandes.
Die Jubiläumsbroschüre „75 Jahre VLI“ finden Sie bei unseren Publikationen.